Druckprozess im Siebdruckverfahren

Wie funktioniert das Siebdruckverfahren?

Der Siebdruck zählt neben der Serigraphie und dem tex­ti­len Filmdruck zu den sogenannten Durchdruck­ver­fahren. Die Druckfarbe wird mittels einer Rakel durch ein fein­ma­schiges Sieb­gewebe gepresst, auf dem eine Scha­blone des gewünschten Druckbildes auf­ge­bracht ist. Es ist an diesen Stellen eine foto­empfindliche, wasserun­durch­läs­si­ge Schicht aufgebracht. Die zu druckenden Be­rei­che sind offen. Hier wurde durch Belichtung die Schicht ab­ge­löst. Durch die Gewebedicke und die Dichte des auf­ge­spann­ten Gewebes wird eine definierte Farb­schicht­dicke erzielt, die sehr wieder­holgenau rekon­struiert wer­den kann.

Grafische Ansicht Siebdruckprozess

Film mit einem Druckbild

1. In der Druckvorstufe wird ein Film erstellt, der an den zu druck­en­den Stellen geschwärzt ist.

Der Film wird auf das Sieb kopiert. Offene Maschen im Sieb sind weiß dargestellt.

2. Nach der Standmontage wird der Film durch UV-Belichtung auf das beschichtete Sieb kopiert.


Die Flutrakel verteilt die Siebdruckfarbe gleichmaeßig auf dem Sieb.

3. Zunächst wird das Sieb in die Maschine eingebaut. Danach wird die Siebdruckfarbe auf das Sieb gegeben, die mit der Flutrakel über das ganze Sieb gleichmäßig ver­teilt wird.

Die Druckrakel presst die Farbe durch die offenen Maschen im Sieb auf den Druckbogen

4. Anschließend wird der Druckbogen angelegt. Mit Hilfe der Druck­rakel wird die Farbe durch die offenen Maschen im Sieb gepresst und auf den Druckbogen übertragen.


Fertiger Druckbogen mit Druckbild

DRUCKERGEBNIS

Vorteile des Siebdruckverfahrens

Breite Auswahl an Bedruckstoffen

Kein anderes Druckverfahren ist in der Lage, eine so breite Palette an Bedruckstoffen zu verarbeiten: Papier, Pappe, Karton, nahezu alle Kunst­stoffe, Metalle, Holz, Glas etc. können im Siebdruck bedruckt werden.

 

Hohe Farbschichtdicke

Im Siebdruck ist der Farbauftrag bis zu 5-mal höher als in anderen Druckverfahren. Die Farbschichtdicke liegt im Durchschnitt bei 7 μm und reicht bis zu 1 mm. Dadurch ist das Druckverfahren unersetzlich für eine Reihe von Anwendungen, wie zum Beispiel bei der Veredelung von Offsetprintmedien mit verschiedensten Effekten oder im Bereich der gedruckten Elektronik.

 

Unabhängigkeit bei Verdruckstoffen

Das Siebdruckverfahren ermöglicht das Aufdrucken von Spezialeffekten, Leitpasten, Duftstoffen, Klebern oder Pig­men­ten. Die Siebdruck­spezialfarben besitzen hohe Deck­kraft, Lichtechtheit, gute Witterungsbeständigkeit und Kratz­festigkeit.

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